Behauptung

Peitschenschläge gehören zum traurigen Alltag der Rennpferde!

Realität: Die Peitsche zur Kontrolle und Sicherheit

Die Peitsche dient vor allem der Sicherheit im Rennen: Sie hilft dem Jockey das Pferd in der Spur zu halten. Zwischenfälle, Behinderungen oder Unfälle im Rennen können mit ihrer Hilfe verhindert werden. Die weiche Schaumstoffummantelung der Peitsche sorgt beim Aufprall auf den Oberschenkel des Pferdes für einen hörbaren Knall. Auf dieses Geräusch reagieren die Pferde. Während eines Rennens darf der Jockey seine Peitsche lediglich drei Mal einsetzen.

Regulierungen des Peitscheneinsatzes

In der Rennordnung von "Deutscher Galopp" ist der Einsatz der Peitsche streng geregelt: 

  1. Es ist nur eine von Schaumstoff ummantelte (shock absorbing) Peitsche bis zu einer Länge, einschließlich Klappe, von 75 cm zulässig, die an keiner Stelle schmaler als 8 mm sein darf. 
  2. Sie darf keine Verstärkungen oder sonstige Veränderungen enthalten.
  3. Die Peitschenstärke und -länge wird von einem Funktionär anhand des Peitschenmessgerätes vor jedem Rennen überprüft.

Korrekte und falsche Anwendung

Die Rennordnung definiert klare Regeln für den korrekten Einsatz der Peitsche:

  1. Die Peitsche muss dem Pferd vor dem physischen Einsatz gezeigt werden.
  2. Sie muss seitlich am Pferd entlang im Rhythmus der Galoppade eingesetzt werden.
  3. Die peitschenführende Hand muss unter Schulterhöhe bleiben.
  4. Die Peitsche darf nur an der Hinterhand des Pferdes eingesetzt werden .

Sonderregelungen

Für einige bestimmte Rennen gelten Sonderregelungen. Diese sind wie folgt in 481RO festgehalten:

  1. Die Reiter zweijähriger Pferde bzw. dreijähriger Halbblutpferde,
  2. alle Reiter in Rennen für zweijährige und ältere Pferde bzw. dreijährige und ältere Halbblutpferde, wenn in diesen Rennen ein zweijähriges Pferd bzw. dreijähriges Halbblutpferd läuft,
  3. die Reiter in Nachwuchsrennen und in Amateurflachrennen dürfen nur eine Reitklappe mitführen, die insgesamt nicht länger als 40cm ist.  

Ein zu häufiger Einsatz der Peitsche, also mehr als drei Mal im gesamten Rennen, wird als Verstoß betrachtet und führt zu einer Strafe. Verstöße gegen die Peitschenregelung werden mit Lizenzentzug von mindestens 14 Tagen und dem Verlust von mindestens 50% der Gewinnprozente geahndet . Verstöße gegen die Peitschenregelung führen zu empfindlichen Einkommensverlusten der Reiterinnen und Reiter.

Auszug aus der Rennordnung

Positive Effekte

Der Peitscheneinsatz wird im Galopprennsport durch strenge Regulierungen kontrolliert. Die strengen Regelungen sorgen dafür, dass Missbrauch verhindert wird und das Tierwohl im Vordergrund steht. Experten betonen, dass die Peitsche ein notwendiges Hilfsmittel darstellt, um das Pferd im Rennen zu lenken. Sowohl Reiter als auch Pferde profitieren vom Gebrauch der Peitsche. Sie gewährleistet die Steuerung der Pferde und ein daraus resultierendes sicheres Renngeschehen.

Tierschutzperspektive

Die heutigen Peitschen sind nicht darauf ausgelegt, Schmerzen zuzufügen, sondern ein „knallendes“ Geräusch beim Aufprall auf die Oberschenkel (den großen Muskelkörper, der die Hinterbeine des Pferdes antreibt) zu erzeugen.

Eine unabhängige Rennleitung überwacht den Peitscheneinsatz sorgfältig. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die Kontrolle der Pferdeausrüstung und die Beobachtung des Peitscheneinsatzes, um Missbrauch oder Fehlgebrauch zu verhindern (Rennordnung, S. 8).

Konsequenzen bei Regelverstößen

Bei Verstößen gegen die Peitschenregeln werden unmittelbar gegen den betreffenden Jockey strenge Strafen verhängt. Diese reichen von Lizenzentzug bis zu erheblichen finanziellen Einbußen. Ein besonders häufiger oder falscher Einsatz der Peitsche kann zu verlängerten Strafen führen, die sich bei weiteren Verstößen drastisch erhöhen (Rennordnung, S. 12). 

Fazit

Der Einsatz der Peitsche im Galoppsport ist sorgfältig reguliert und überwacht, um die Sicherheit von Pferden und Jockeys sicherzustellen. Die heutigen Peitschen sind darauf ausgelegt, keine Schmerzen zu verursachen und dienen in erster Linie der Sicherheit und effektiven Steuerung der Pferde.

Die kontinuierliche Überwachung und die strengen Regelungen tragen dazu bei, den Sport sicherer und verantwortungsvoller zu gestalten.

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